Nunmehr zum sechsten Mal hat der Runde Tisch zwei weißrussische Lehrerinnen zu einem Sprachstipendium nach Holzminden an die Georg-von-Langen Schule, Berufsbildende Schulen Holzminden, eingeladen. Im August/September 2018 hospitierten Vera Malykh und Volha Bolsun, beide Deutschlehrerinnen in Gomel bzw. Leltschitsy, in unterschiedlichen Jahrgangstufen und Unterrichtsfächern. Volha Bolsun unterrichtet Deutsch und Recht an einem College in Gomel, in dem junge Menschen auf einen Beruf vorbereitet werden. Vera Malykh unterrichtet Deutsch an einer Mittelschule in den Jahrgangsstufen 5-9. Beide Lehrerinnen haben das umfangreiche Lehrangebot der Georg-von-Langen Schule genutzt und viele Erkenntnisse der Unterrichtsmethodik und -didaktik gewinnen können. Das Sprachstipendium des Runden Tisches ist für die Teilnehmer insoweit von großer Bedeutung, als hiermit die Möglichkeit gegeben ist, die Sprachkompetenz gerade mit Muttersprachlern zu verbessern, da eine solche in Belarus kaum möglich ist. Beide Teilnehmerinnen zeigten sich dankbar darüber, einen umfassenden Einblick in das Schulsystem bekommen zu haben, da sie vollumfäglich in den Schulbetrieb integriert waren. Sie werden bestimmte Methoden, wie z.B. Gruppenarbeit und verstärkte Kommunikation mit ihren Schülerinnen und Schülern in ihre eigene berufliche Tätigkeit einbringen. Ein großer Dank des Vorstandes des Runden Tisches geht an die Schulleitung der Schule mit Andreas Hölzchen und natürlich an die Lehrkräfte, hier insbesondere an Frank Hischer, der als Koordinator fungiert und die speziellen Stundenpläne mit seinen Kolleginnen und Kollegen abgestimmt hat.

v.r.n.l. Vera Malykh, Andreas Hölzchen, Volha Bolsun, Frank Hischer bei Übergabe des Schulzertifikats

Ein besonderes Highlight des Aufenthaltes war das bereits traditionelle Baumpflanzen im Solling. Vera und Volha pflanzten gemeinsam mit italienischen Austauschschülern den Baum des Jahres 2018, eine Esskastanie, hinterließen ihren „ökologischen Fussabdruck“ am Dölme Weg in Holzminden/Neuhaus und sind nun auch auf diese Weise mit Holzminden verwurzelt. Daneben erkundeten die Stipendiatinnen das Weserbergland: Kloster Corvey, Kloster Amelungsborn,Schloss Fürstenberg und Bevern, Köterberg, Münchhausenstadt Bodenwerder, Bad Pyrmont und Hameln.“Wieder einmal ist es gelungen, jungen Menschen aus Belarus einen Einblick in Schule und Kultur zu vermitteln, intensive Gespräche zu führen und damit dem Motto des Runden Tisches “ Verständigung durch Begegnung“ gerecht zu werden“, so Dietrich Vogel, Verantwortlicher für dieses Projekt.

 

                 Die „Baumpflanz-Mannschaft“ im Solling

Vera und Volha mit ihrem ersten gepflanzten Baum